Stadtrat Erich Schwendemann stellt Ideen und Möglichkeiten zur Eislinger Stadtgestaltung vor.
(gf) Als langjähriges Mitglied der Kolpingsfamilie wurde Erich Schwendemann als gern gesehener Gast und
Referent im Kolpingheim von Hans Busch begrüßt. In seiner Eigenschaft als Stadtrat und Baufachmann ist er besonders kompetent
uns die Zusammenhänge, Ideen und Pläne zu erläutern. Mitte des Jahres 2008 hatte die Verwaltung der Stadt einen Ideenwettbewerb mit der Überschrift: „ Impulse für das neue Zentrum“ ausgeschrieben, mit der
Vorgabe, dass die Bahnüberführung welche am 19.12.1967 eingeweiht wurde, abgerissen werden soll. Tatsachlich wäre diese, wenn die Osttangente fertig ist, reichlich überdimensioniert. Im Ergebnis dieses Wettbewerbs
gab es vor allem einen wichtigen Unterschied. Soll der Verkehr zwischen Nord und Süd westlich oder östlich des neuen Rathauses vorbei gehen ? Die CDU-Fraktion im Gemeinderat ist nun der Ansicht, dass diese Frage
grundsätzlich entschieden werden muss, bevor die Planung und der Bau des neuen Rathauses angegangen werden kann. Nach Meinung von Erich Schwendemann könnte diese Entscheidung noch dieses Jahr fallen. Sollte die
neue Unterführung auf der Trasse der Hauptstraße gebaut werden,wie es der 1.Preisträger vorsieht, wären große Probleme mit den unterschiedlichen Höhen zu erwarten. Auch viele Häuser müssten abgerissen werden. Da
erscheint die Planung des 3. Preisträgers einfacher zu sein. Er möchte die Unterführung weiter westlich bauen und über die Mühlbachstraße die Stuttgarterstraße erreichen. Das schöne Haus der Schlossapotheke könnte
erhalten werden und beim Schloss könnten Anlagen zum Verweilen entstehen. An der Hirschkreuzung könnte die Fußgängerunterführung erhalten bleiben, um auch den Schülern mit ihren Fahrrädern eine sichere Querung der
Stuttgarterstraße zu ermöglichen. Ein weiterer Vorteil wäre, dass die Überführung noch so lange benützt werden kann bis die neue Unterführung fertig ist. Die Umsetzung dieser Ideen liegt aber noch in weiter
Ferne. Zeitlich viel näher ist die Umgestaltung des Gebietes um die Lutherkirche. Mit dem Rückbau der Ulmerstraße, der jetzt vorgezogen werde, wird schon ein Anfang gemacht. Beim Betrachten der
Wettbewerbs-vorschläge und der Diskussion darüber wurde deutlich, dass es sehr wichtig ist, den Blick auf die Kirche zu erhalten und sie auf keinen Fall hinter irgendwelchen Gebäuden oder Mauern zu verstecken. Das
Problem wird sein, wo können die Autos geparkt werden, und wie kann der Platz trotzdem ansprechend gestaltet werden ? Ein wichtiges Anliegen der Gesprächsteilnehmer war, bei der Planung für das neuer Rathaus auf
die Erhaltung von schönen Gebäuden wie „Adler“ und „Schlossapotheke“ zu achten, wohl wissend, dass es dabei auch sehr auf die Bausubstanz ankommt. Es kann nicht sein, dass der Preis der Erhaltung keine
Rolle spielt. Bei der Diskussion mit Erich Schwendemann verging die Zeit wie im Flug. Es ist ein großer Unterschied ob man einen Bericht über Entscheidungen des Gemeinderates in der Zeitung liest, oder ob man
einen informierten Gesprächspartner fragen kann. Es war auf jeden Fall ein sehr interessanter Abend. Bei dieser Gelegenheit ist es wohl auch richtig, den Menschen, die sich über diese Probleme zum Teil sogar
ehrenamtlich die Köpfe zerbrechen, für ihren Einsatz zu danken.
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