Grüne Akzente in unserer Stadt.
(gf) Unter dieser Überschrift hat die Kolpingsfamilie Eislingen die Gemeinderatsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen zu
einem Gesprächsabend ins Kolpingheim eingeladen. Gekommen sind die
Fraktionsvorsitzende Ulrike Haas, Holger Haas und Lothar Weccard.
Die Besucherzahl hielt sich in Grenzen, was aber den Vorteil hatte, dass man sich näher war und sich gut unterhalten konnte. Das war auch im Sinne von
Ulrike Haas, die nach der Begrüßung durch Siegfried Riedmüller, die Gesprächsrunde eröffnete, und das Wort an Holger Haas weiter gab.
Holger Haas erinnerte an den Ursprung der Grünen, die aus den Naturschutzverbänden entstanden sind und deren Ideen auch heute noch
vertreten. Dazu zählen nicht nur die großen weltweiten Probleme, sondern jeder einzelne Baum in Eislingen.
Beim Thema Bau und Verkehr stellte er die Frage: Wie gefällt euch das neue Rathaus? Die Farbe „rot“ dominierte
alle Antworten, so verschieden sie auch ausfielen. Er bedauerte, dass in dem neuen Wohn-und Geschäftshaus keine Gastronomie enthalten sein wird, was den Platz auch abends belebt hätte.
Die Erhaltung und Entwicklung der Märkte und Ladengeschäfte in der Innenstadt war ein weiteres Thema. Dies
hänge sehr stark vom Einkaufsverhalten der Eislinger Bürger ab. Der Rückbau der Stuttgarter Straße dient der
Verlangsamung des Verkehrs und soll bewirken, dass der Verkehr noch mehr auf die neue B10 geführt wird, und
nährt die Hoffnung diese Straße wieder bewohnbar zu machen und neue Ladengeschäfte anzusiedeln. Auch für
manchen privaten Eigentümer könnte es ein Anreiz sein in das Aussehen seines Hauses zu investieren. Das
Regierungspräsidium hatte die Erneuerung der Fahrbahndecke geplant und somit war der Umbau zum jetzigen Zeitpunkt günstig.
Der Bau des Hirschkreisverkehrs, der im kommenden Jahr starten soll, war das nächst Thema. Im Gemeinderat sei
in den vergangenen 20 Jahren über kein Projekt intensiver beraten worden. Viele Untersuchungen hätten ergeben,
dass die Sicherheit den Vergleich mit einer Unterführung aushält. Zwischen Mühlbachstraße und Hirschkreisel gilt
dann Tempo 30. Der Kreisel bekommt einen umlaufenden Radweg. Die Stadträte hatten sich durch Besichtigungen
verschiedener Kreisel kundig gemacht, so dass am Ende auch einige Stadträte ihre Meinung geändert und für das
Projekt gestimmt haben. Der Flächengewinn dürfte bei dieser Entscheidung auch eine Rolle gespielt haben.
Im Jahr 2017 soll die Schlossstraße erneuert werden, finanziert aus Mitteln welche beim Bau der Osttangente nicht
benötigt wurden. Ein wichtiges Bestreben der Grünen ist es, den Fahrradverkehr zu stärken und die notwendigen
baulichen Strukturen zu schaffen. Auch angestrebte Tempo 30 Zonen zielen in diese Richtung. Dass die Regeln von
allen Verkehrsteilnehmern eingehalten werden, soll durch sinnvolle Kontrollen durch das Ordnungsamt gewährleistet werden.
Da sich viele Gesetze zu Gunsten des Naturschutzes geändert haben soll der Flächennutzungsplan überarbeitet werden. Dabei soll die Innenentwicklung deutlich Vorrang vor der Außenentwicklung haben. Die Grünen haben den
Antrag gestellt, das Landschaftsschutzgebiet im Täle zu erweitern. Holger Haas wies auch auf das
Streuobstprogramm der Stadt hin, es kostet nicht viel und zeigt große Wirkung. Am neuen Rathaus wurden Löcher für Mauersegler eingebaut.
Im Zuge eines Lärmschutzprogramms sollen weitere Tempo 30 Zonen eingerichtet werden. In städtischen
Gebäuden und bei der Straßenbeleuchtung wurde viel in Energieeinsparung investiert, und das nicht nur auf Anregung der Grünen, da ziehen alle Fraktionen mit.
Ulrike Haas erklärte, im Schul-und Kinderbetreuungsbereich sei Eislingen gut versorgt.
Auf eine Anfrage nach dem Stand der Unterbringung der Flüchtlinge in unserer Stadt teilte Ulrike Haas mit, dass
derzeit ca. 80 Flüchtlinge und Asylbewerber in Eislingen wohnen. Wünschenswert seien mehr private Wohnungen für Flüchtlinge.
Von den Zuhörern wurden kritische Fragen zum Öffentlichen Nahverkehr und zur Bebauung am Adlerkeller gestellt. Siegfried Riedmüller regte an, am Straßenschild der Fleischerstraße eine Hinweistafel, welche an die Papierfabrik
Fleischer erinnert, anzubringen.
Es war ein interessanter Abend mit vielen Informationen, die es so nur in persönlichen Gesprächen geben kann.
|