„Gott neu entdecken“
(gf) Die vier Eislinger Kirchengemeinden laden in der ökumenischen Woche ein, der Frage nachzugehen, wie wir den christlichen
Glauben neu ins Gespräch bringen können mit Menschen, die das Christsein nicht kennen.
Der erste Abend dieser Veranstaltungsreihe fand nun im Kolpingheim
Eislingen statt. Als Referent konnte Martin Heske aus Aldingen gewonnen werden. Er macht in der Diözese Rottenburg/Stuttgart Moderationen für Kirchengemeinderäte und Informationsabende für interessierte Leute, die
etwas mit Religion zu tun haben wollen. Er ist Religionslehrer an der Werner Siemens Berufsschule in Stuttgart.
Pfarrer Bernhard Schmid von St. Markus begrüßte neben dem Referenten
auch Pfarrer Frieder Dehlinger von der Christuskirche, und Pfarrerin Kathinka Korn von der Lutherkirche.
Der Referent benützte für seinen Vortrag Folien des Sinus-Sociovision-Institut.
Das Institut hat „Religiöse und kirchliche Orientierungen in Deutschland“ untersucht.
Da wurden die Menschen eingeteilt in Oberschicht, Mittelschicht, Unterschicht.
Sie wurden in Schubladen gesteckt mit den Aufschriften: Traditionsverwurzelte, Konservative, Nostalgische, Etablierte, Bürgerliche Mitte, Konsum-Materialisten, Postmaterielle, moderne Performer, Experimentalisten,
Hedonisten.
Es war interessant zu erfahren, wie jede dieser Gruppen andere Beziehungen zur Kirche hat, und was sie von
dieser erwarten. Nach den Erwartungen der verschiedenen Milieus müsste ein Priester Pastor, Glaubenshüter, Anwalt, Repräsentant, Animateur, Sozialarbeiter, Motivator, Experte, Mystiker und Kumpel sein. Wer kann das
leisten?
Das gilt nicht nur für Priester sondern für jeden einzelnen der bemüht ist, seinen Glauben einem Anderen
zugänglich zu machen. Nur darüber reden nützt nichts. Ich muss meinen Glauben mit dem Anderen leben, ich muss ihm zeigen, dass mein Leben etwas mit Gott, Kirche und Christsein zu tun hat. Mehr geht nicht.
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